© Manfred Stegmiller

Simetsberg

Frühsommerliche Osterwanderung

23.04.2025

23.04.2025 Simetsberg, BW 3, Manfred Stegmiller (7 Personen) 
 
Die beiden letzten Winter musste diese Tour wegen zu viel Schnee und schlechtem Wetter abgesagt werden. Auch heute wissen wir diesbezüglich nicht so richtig, was uns erwartet. Nachmittags soll es Regen und Gewitter geben, wieviel Schnee liegt oben wohl noch, wir lassen uns überraschen! 
Erste Überraschung: Unser vorgeplanter Wanderparkplatz bei Obernach ist aufgrund einer Höhenbarriere nur noch für Pkw nutzbar! Wir kommen nicht rein und müssen ein Stück zurück zum großen Wohnmobil-Nachtparkplatz bei Einsiedl. 
Kurz nach 9:00 Uhr ziehen wir dann los, die Sonne scheint vom blauen Himmel, nach einigen Gehminuten auf dem breiten Forstweg kommen die ersten Klagen über „ich bin heute viel zu warm angezogen“ und das stimmt auch. Auf geradezu sommerliche Temperaturen sind wir klamottentechnisch noch nicht eingestellt! Um eine Kleidungsschicht erleichtert geht es dann weiter. Nach insgesamt etwa 45 Minuten zweigt dann auf ca. 1100m nach rechts ein unscheinbarer und leicht zu übersehender Pfad ab, über den wir den Forstweg abkürzen können. An einem Baum ist der Simetsberg hier auch angeschrieben und nun deutlich steiler, aber weiterhin voll in der Sonne, gewinnen wir nun im lichten Wald schnell an Höhe. Dann wird es endlich etwas kühler! Im schattigen Bergwald geht es auf einem schmalen Steig und über einige umgestürzte Bäume stetig bergauf und dann in einer Waldschneise noch einmal richtig steil hinauf zur Simetsberg-Diensthütte auf 1610m. 
Zweite Überraschung: Es gibt nur noch wenige Schneeflecken im offenen Wiesengelände und eine in vielfältiger Farbenpracht ausgedehnte Krokusblüte rund um die Hütte! 
Ab der Hütte beginnt jetzt auch der aussichtsreichere Teil der Tour! Mit jedem Schritt auf den freien Flächen nach der Hütte und der Überquerung eines Schneefeldes zeigen sich immer mehr Berge im Umkreis. Den Gipfel bereits in Sichtweite wird es dann noch einmal etwas anstrengend! Durch ein Latschenfeld und über steile Felsstufen bewältigen wir die letzten Meter hinauf zum Gipfelkreuz, an dem wir nach etwas mehr als 3 Stunden ankommen. 
Dritte Überraschung: Trotz leichter Bewölkung ein herrliches 360-Grad-Panorama mit Karwendel, Wetterstein, Estergebirge; ein beeindruckender Ausblick auf den Walchensee mit seinen aufgrund von Wassermangel ausgedehnten Uferflächen; es ist warm und windstill – wir können am Gipfel Brotzeit machen; und Sofie hat ein selbstgebackenes, kiloschweres Osterlamm hochgetragen, mit dessen „Schlachtung“ wir unsere Gipfelrast beschließen. Spätestens jetzt wissen wir, warum sich der teils doch mühevolle Aufstieg gelohnt hat! 
Auf der Aufstiegsroute gehen wir dann wieder zurück zum Ausgangspunkt. Bei der Heimfahrt sehen wir dann auch noch die bedrohlichen Gewitterwolken, die jetzt über dem Estergebirge aufziehen, und von den wir zum Glück verschont geblieben sind.  
Manfred Stegmiller