Nebelhorn, BT 1, Manfred Stegmiller (4 Personen)
Es soll heute eine lange Tour werden! Deshalb sind wir schon im frühen Morgengrauen unterwegs nach Reichenbach bei Oberstdorf. Ausgangspunkt unserer Tour über die Gaisalpseen und den Geißfußsattel aufs Nebelhorn ist der Parkplatz Gaisalpe. Es ist immer noch früh am Morgen, der Himmel hängt voller grauer Wolken, Nebelschwaden trüben die Sicht, wir sind die Ersten am Parkplatz! Trotz der nicht so guten Wetteraussichten starten wir gutgelaunt und voller Erwartung auf das was kommt unsere Tour. Zuerst folgen wir einer asphaltierten Fahrstraße, die hinauf zur Gaisalpe führt. An einer Weggabelung entscheiden wir uns dann aber für den schönen, teils aber auch recht steilen Weg durch den wildromantischen Gaisalptobel entlang des Gaisalpbachs. Über einen breiten Schotterweg, anschließend über einen schmaleren Pfad und über Stufen und Eisentreppen gelangen wir am Ende das Tobelweges wieder auf die Fahrstraße zur Gaisalpe. Wir queren diese und halten uns dann an einem Wegweiser rechts in Richtung Gaisalpsee / Nebelhorn. Im Wechsel geht es nun über Weideflächen und durch den Wald immer weiter bergauf. Dann wird der Weg felsiger, wir queren die Bachläufe von zwei kleinen Wasserfällen, überwinden einige teils seilversicherte Felspassagen und gelangen so hinauf zum Unteren Gaisalpsee. Im Sommer ein beliebtes und oft überlaufenes Ausflugsziel herrscht an diesem Morgen hier noch Ruhe, wir sind unter uns! Da wir heute noch ein größeres Ziel vor Augen haben machen wir uns nach einer kurzen Pause auf den Weiterweg. Dieser führt uns über viele Kehren auf grobem Schotter und hohen Stufen durch einen Latschenhang hinauf zum kleineren, etwas unscheinbaren Oberen Gaisalpsee. Von hier steigen wir auf einem teils schmierigen und rutschigen Pfad über Weideflächen hinauf zum Geißfußsattel. Bei entsprechenden Sichtverhältnissen ein Platz für einen aussichtsreichen Panoramablick. Doch heute behält der Nebel die Oberhand! Wir sind jetzt schon gut drei Stunden unterwegs und so beschließen wir, uns mit einer kurzen Bananenpause für den weiteren anstrengenden Teil aufs Nebelhorn zu stärken. Nach der Stärkung steigen wir zuerst (leider) wieder mehrere Höhenmeter ab, bevor uns der Weg am Hang des Großen Gundkopf entlang durch den Großen Gund leitet. An einer Abzweigung mit Hinweis „Gipfel“ halten wir uns links und steigen die letzten, anstrengenden 400 Höhenmeter über einen steilen, schottrigen, und teilweise seilversicherten Steig hinauf zum Nebelhorn. Auch hier oben am Gipfel, den wir uns mit nicht wenigen Seilbahntouristen teilen, bleibt das ansonsten wunderschöne Bergpanorama überwiegend vom Nebel verdeckt. Nach der Gipfelumrundung auf dem Nordwandsteig und den obligatorischen Gipfelfotos genehmigen wir uns eine, wenn auch nur kurze Gipfelrast. Kurz deshalb, weil uns jetzt noch vier Stunden Abstieg bevorstehen den wir, unterbrochen von einer Apfelbrotpause, auf den vom Aufstieg bekannten Wegen zurücklegen.
Lohnt sich die Tour über die Gaisalpseen aufs Nebelhorn?
Absolut! Vorausgesetzt du hast Lust darauf dich anzustrengen und bringst je eine ordentliche Portion Ausdauer, Kondition und Trittsicherheit für 1560 Höhenmeter und 20 Kilometer Strecke mit. Manfred Stegmiller