Am Donnerstag standen Luisa, Lulu, Finus und Lina uns wirklich früh (also um halb acht) auf, um eine kleine „Meerseillänge“ zu klettern. Und nein, das ist kein Rechtschreibfehler, denn die Route verläuft in fünf Seillängen direkt über dem Wasser. Doch zunächst seilten wir uns nach null Minuten Zustieg von der Leitplanke aus ab. Von hier querten wir in drei Seillängen knapp über dem Meer die Felswand am Capo Noli entlang. Währenddessen hatten wir eine wunderschöne Sicht auf das Wasser und die Wellen und am Horizont konnte man den Ansatz des italienischen Stiefels erkennen. Doch das Meeresrauschen führte auch zu ein paar Verständigungsproblemen, die wir schlussendlich mit modernster Technik meisterten. Die letzte Seillänge durfte dann Finus vorsteigen und kletterte souverän wieder rauf zur Straße. Nach zwei Minuten Fußweg durch den Tunnel zurück waren wir auch schon wieder am Auto. Von dort fuhren wir direkt zu einem anderen Sportklettergebiet, wo wir den Rest der Gruppe, die den Vormittag in der Stadt mit Shopping und Eis essen verbracht hatten, wieder trafen. Zusammen und mit viel Hunger stiegen wir zum Sektor “Tre Frati” auf. Ziel unseres Nachmittages war es, dass alle die eine, extravagante und ästhetische Felsnadel bestiegen. Die Felsnadel ist auf dem leichtesten Weg mit 6a+ angegeben, also schon eine Hausnummer für eine Jugendgruppe. Doch jede Person musste nur einmal klettern und zum Glück fanden wir eine etwas leichtere Umgehung der Schlüsselstelle. So nutzten wir den Donnerstag als halben “Pausetag” zur Wochenmitte. Von der Nadel hatte man eine sehr schöne Aussicht über die herbstlichen Wälder und in der Ferne auch das Meer. Während Finus die Route auf die Felsspitze einhängte, bekamen die anderen einen Crashkurs im Abseilen, was alle dann an der wunderschönen Felsnadelausprobieren durften. So eröffneten wir wieder den Sendtrain: Eine Person kletterte hoch, machte sich unter den wachsamen Augen von Anton oben fest, posierte für ein paar Fotos und seilte wieder ab. Währenddessen konnte die nächste Person schon wieder das Seil abziehen und gleich mit dem Klettern beginnen. So schafften wir es rechtzeitig vor Dunkelheit alle auf die Felsnadel und erreichten so das große Ziel unserer Ausfahrt. Wieder am Campingplatz angekommen, machten sich alle schnell fertig und es ging in eine Pizzeria in der Stadt. Und zum Abschluss dieses perfekten Tages gab es noch für jeden ein Eis.