Tourenbewertungsschlüssel
Alle Bewertungen in den Tourenprogrammen sind subjektiv, aber nach bestem Wissen des jeweiligen Tourenleiters abgewogen.
Die Bewertungen gelten nur für normale Wetter- und Bodenverhältnisse. Wird die Tour bei schlechtem Wetter,
bei nassen oder schneebedeckten oder sogar vereisten Wegen durchgeführt, ist die Tourenart um mindestens 1 Stufe zu erhöhen.
Kein Interessent für eine Tour sollte bei der Wahl einer Tour an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit gehen!
Kurzbezeichnungen
AZ – Aufstiegszeit, GZ – Gesamtzeit, Hm – Höhenmeter
KV – Kulturveranstaltungen und Kulturfahrten.
Beispiele: Stadtbesichtigungen, Besuch Weihnachtsmarkt, Bergmesse.
RD – Rad-Touren
bei allen Unternehmungen mit der Rad besteht Helmpflicht!
- RD 1 Radtour ohne große Höhenunterschiede (kleiner 400 Hm) und einer Fahrstrecke bis zu 60 km.
- RD 2 Rad-Tour mit größeren Steigungen oder länger als 60 km.
MTB – Mountainbike-Touren
sind nur mit einem Mountainbike zu bewältigen und es besteht Helmpflicht
- MTB 1 Radtour mit Anstiegen bis 600 Hm.
- MTB 2 Radtour mit Anstiegen bis 1200 Hm.
- MTB 3 Radtour mit Anstiegen über 1200 Hm.
FW – Wanderungen
im flachen oder mäßig hügligem Gelände bis 300 Hm, die wenig bzw. keine Bergerfahrung erfordern
- FW 1 Wanderung im flachen Gelände ohne Steigungen bis zu 4 Std. Gehzeit.
Beispiele: 7 Quellenweg von Eschenlohe nach Farchant oder Wanderung von Geltendorf nach Kaltenberg und zurück. - FW 2 Wanderungen mit Gehzeiten bis zu 4 - 5 Stunden und kleinen Steigungen.
Beispiel: Oberau – Kuhfluchtfall – Farchant - Oberau - FW 3 Lange Flachwanderung > 18km oder Tour im Gelände mit vielen kleineren Steigungen
Beispiele: Bad Saulgrub – Schleierfälle – Baiersoyen oder: Garmisch – Gschwandtnerbauer – Wamberg - Garmisch
BW – Bergwanderungen
ohne Stellen, die den Einsatz der Hände erfordern und keine ausgesetzten Stellen ausweisen
- BW 1 Leichte Bergwanderung mit weniger als 700 Hm und mäßigen Steigungen. AZ bis 2,5 Std, GZ bis 4 - 4,5 Std.
Beispiele: Hoher Peißenberg, Aufacker - BW 2 Mittelschwere Bergwanderung unter 1000 Hm, GZ bis zu 6 Std. mit einigen Anforderungen an die Kondition
Beispiele: Jochberg, Heimgarten vom Walchensee aus, Simetsberg - BW 3 Schwere Bergwanderung, mit 1000 Hm und mehr, kann steile Passagen beinhalten, AZ > 3 Std, Ganztagestour.
Beispiel: Heimgarten über Rauheck von Ohlstadt aus
BT – Bergtour
mit ausgesetzten Stellen, die Trittsicherheit, Schwindelfreiheit oder den Einsatz der Hände erfordern und alpine Schwierigkeitsgrade beinhalten können, aber ohne Seilsicherung durchführbar sind.
- BT 1 Leichte Bergtour mit ausgesetzten Stellen oder / und kleinen leichten Klettereien.
Beispiele: Schildenstein, Ahornspitze, Branderschrofen, Hahnkampl - BT 2 Mittelschwere Bergtour bis 1100 Hm, die Passagen im 1. Schwierigkeitsgrad beinhalten kann.
Beispiele: Klammspitze, Nordanstieg Aiplspitze - BT 3 Schwere Bergtour über 1100 Hm und einer Gehzeit über 8 Stunden oder mit Passagen im 1. und 2. Schwierigkeitsgrad. Beispiel: Lamsenspitze.
HT – Hochtouren
im hochalpinen Gelände über 3000m erfordern Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Beherrschen der Kletter- und Steigeisentechniken im kombinierten Gelände
- HT 1 leicht. Anstiege, die Seilsicherung erfordern können (Gletscher, Fels); Schwierigkeiten I (UIAA), mitunter II. Firn Eishänge können bis zu 30° Neigung aufweisen.
- HT 2 mittel. Im Fels Stellen mitunter bis III, im Firn / Eis durchaus längere Passagen bis zu 40° Neigung. Eigenständiges Beherrschen der Sicherungstechniken in Fels und Eis.
- HT 3 schwierig. Kletterkönnen im Fels und Eis (III. Grad und mehr). Begehen von sehr spaltenreichen Gletschern und Eisbrüchen, Eispassagen über 45°. Längere exponierte Passagen.
SA – Skilauf Alpin
- SA vorerst ohne Schwierigkeitsangabe. Jeder Skifahrer wählt seine Route und Geschwindigkeit je nach Können selbst aus.
LL – Skilanglauf
- LL 1 in relativ flachem Gelände bis zu 30 km.
Beispiel: Graswangtal - LL 2 mit Aufstiegen und Abfahrten und / oder längeren Strecken > 30 km.
Beispiel: Jachenau
SST – Schneeschuhtouren
bei allen Touren ist die Handhabung eines LVS-Gerätes, Lawinenschaufel und Sonde sowie der sichere Umgang damit Voraussetzung!
- SST 1 leicht, mit bis zu 700 Hm im Aufstieg, mäßigen Steigungen, AZ bis 3 Std.
Beispiele: Hohe Bleick und Fockenstein - SST 2 mittel, mit mehr als 700 Hm im Aufstieg und steileren Passagen - AZ bis 4 Std., gute Kondition erforderlich
Beispiele: Sonnjoch, Schildenstein
ST – Skitouren
bei allen Touren ist die Mitnahme eines LVS-Gerätes, Lawinenschaufel und Sonde sowie der sichere Umgang damit Voraussetzung!
- ST 1 leicht. Geneigtes oder mittelsteiles Gelände bis ca. 30°, unschwierige Steilstufen. Voralpines Gelände mit Walddurchquerungen. Sicheres Aufsteigen mit Fellen, zügiges Abfahren im Tiefschnee in allen Schneearten. Für Anfänger geeignet.
- ST 2 mittel. Längere Steilpassagen über 30°. Gut befahrbare Steilstufen, vereinzelte Engstellen. Sichere Skitechnik im Auf- und Abstieg, auch bei Steilpassagen und widrigen Schneeverhältnissen. Gute und sichere Spitzkehrentechnik.
- ST 3 schwer. Steilpassagen bis ca. 45°. Raues Gelände mit Felsstufen. Exponierte Hänge oder Querungen, lange anstrengende Touren oder hochalpines Gelände.
SHT – Skihochtouren, hochalpines Gelände über 3000m
Bei allen Touren ist die Mitnahme eines LVS-Gerätes, Lawinenschaufel und Sonde sowie der sichere Umgang damit Voraussetzung ! Gletscherausrüstung.
- SHT 1 leicht. Steilpassagen bis ca. 35°. Raues Gelände mit Felsstufen. Exponierte Hänge oder Querungen.
- SHT 2 mittel. Steilpassagen bis ca. 40°. Raues Gelände mit Felsstufen. Exponierte Hänge oder Querungen, lange anstrengende Touren. Für gute und sichere Skifahrer; sichere Handhabung von Pickel, Steigeisen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Für Gipfelaufstieg sicheres Klettern bis zum II. Grad.
- SHT 3 schwer. Steilpassagen bis ca. 45°. Raues Gelände mit Felsstufen. Exponierte Hänge oder Querungen, lange anstrengende Touren. Für gute und sichere Skifahrer; sichere Handhabung von Pickel, Steigeisen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit in Fels und Eis. Für Gipfelaufstieg sicheres Klettern bis zum III. Grad.
KS – Klettersteig, nur mit Y-Klettersteigset und Helm
- KS 1 Sehr leicht. Natürliche Felsbänder oder künstliche Weganlagen, stellenweise steiles Felsgelände. Sicherungen werden kaum benötigt. Schwindelfreiheit jedoch erforderlich.
Beispiel: Ettaler Mandl (Ammergauer) - KS 2 leicht. Mäßig steiles Felsgelände. Sicherungen, Stahlseile, Klammern, Trittstifte dienen zur Fortbewegung.
Beispiel: Mittenwalder Klettersteig - KS 3 mäßig schwierig. Steiles Felsgelände. Überwiegend Stahlseile, Trittstifte, Leitern. Gewisses Maß an Armkraft erforderlich.
Beispiel: Alpspitze (Wetterstein) - KS 4 schwierig. Sehr steiles Felsgelände, streckenweise senkrechte Wandpartien. Nur durch Stahlseile oder künstliche Tritthilfen gesichert. Sehr exponierte Stellen. Steige erfordern viel Armkraft.
Beispiel: Pößeneckersteig (Sella) - KS 5 sehr schwierig. Extrem exponiert, im senkrechten, trittarmen Fels, vorwiegend durch Stahlseile gesichert. Spärlich künstliche Tritthilfen, sehr große Armkraft und Klettertechnik erforderlich.
Beispiele: Tajakopf, Imster Klettersteig.